Leo Impekoven

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Leo Impekoven (* 3. Juni 1873 in Köln; † 10. Mai 1943 in Berlin) war ein deutscher Bühnenbildner, Maler und Grafiker.

Impekoven entstammte der Familie Impekoven. Er war der ältere Bruder des Schauspielers und Theaterutors Toni Impekoven und der Schauspielerin Sabine Impekoven.[1] Er hatte seine Ausbildung an der Bonner Kunstschule erhalten und kam im Alter von 16 Jahren nach Berlin, wo er an der Akademie ausgebildet wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts arbeitete er in der Dekorationsfirma „Obronski, Impekoven & Cie Kunstwerkstätten für komplette Theaterausstattungen“ in der Runge-Straße 25–26. Mitbegründer war vermutlich der Berliner Landschaftsmaler Willi Obronski (* 29. September 1876). Es gab zudem 1904 auch ein Atelier für Theaterdekorationen „Obronski, Impekoven & Co.“ in der Ritterstr. 71–75 und ein Atelier in Dachgeschoss eines großen Hauses in der Köpenicker Straße Nr. 55. Er führte in Folge den auf künstlerische Theaterkostüme spezialisierten Kostümverleih Germania und wurde dann künstlerischer Leiter des 1907 in Berlin gegründeten Kostümverleihs Theaterkunst.[2] In Impekovens Atelier wurden zahlreiche Bühnendekorationen angefertigt und bemalt, so unter anderem für die Premiere von William Shakespeares Der Kaufmann von Venedig am 9. November 1905 im Deutschen Theater, das unter der Leitung von Max Reinhardt inszeniert wurde.[3] Impekoven schuf zahlreiche Bühnenbilder, die gut auf den Inhalt der einzelnen Bühnenstücke abgestimmt waren, aber auch Plakate, die unter anderem dazu aufriefen das Vaterland zu verteidigen.

Werke (Auswahl)

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Die Tänzerin Niddy Impekoven

Deutsches Theater Berlin

Andere Theater

Gedruckte Werke

  • Victor Laverrenz: In das Land der Fjord. Reisebriefe aus Norwegen. Mit ca. 50 Abbildungen von L. Impekoven und photographischen Aufnahmen. Berlin 1901.
  • Max Alberty: Moderne Regie : Ein Buch für Theaterfreunde. Mit Originalillustrationen von Leo Impekoven und Ferdinand Götz. Englert & Schlosser, Frankfurt a. M. 1912.
  • Wer rettet das Vaterland? Kunstanstalt Weylandt, Berlin 1919.
  • Niddy Impekoven. 16 Kupferdrucke nach Zeichnungen von Leo Impekoven. Mit einem Vorwort von Felix Hollaender. Reiss Verlag, Berlin 1920.

Ausstellungen (Auswahl)

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  • Impekoven, Leo. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 547 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Impekoven, Leo. In: Wilhelm Kosch: Deutsches Theater-Lexikon: biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 2: Hurka–Pallenberg, Kleinmayr [et al.], Klagenfurt [et al.], doi:10.1515/9783110954333-003, S. 878 (api.pageplace.de PDF).
  • Edith Ibscher: Theaterateliers des deutschen Sprachraums im 19. und 20. Jahrhundert. J. W. Goethe-Universität, 1972, S. 259–263 (books.google.de).
Commons: Leo Impekoven – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Impekoven, Leo (1873–1943). kalliope-verbund.info.
  2. Annette Vogler (Redaktion): Filmkostüme! Das Unternehmen Theaterkunst (erschienen zur gleichnamigen Ausstellung in der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Frankfurt am Main, 29. März bis 2. September 2007 und im Museum der Arbeit, Hamburg, September 2007 bis April 2008). Hrsg.: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen und Museum der Arbeit. Kettler Verlag, Bönen 2007, ISBN 978-3-939825-29-6.
  3. Alexander Weigel: Das Deutsche Theater : eine Geschichte in Bildern. Propyläen, Berlin 1999, ISBN 3-549-05705-9, S. 100, 111 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  4. Paul Oskar Höcker: Kulissenzauber. In: Velhagen & Klasings Monatshefte. 20. Jahrgang, Heft 5. Velhagen & Klasing, Januar 1906, S. 161–176 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Paul Legband: Maurice Maeterlinck: Pelleas und Melisande. In: Berlin, Theater der Jahrhundertwende : Bühnengeschichte der Reichshauptstadt im Spiegel der Kritik, 1889–1914. M. Niemayer, Tübingen 1986, ISBN 3-484-10493-7, S. 511–521 (Textarchiv – Internet Archive).