Jimmie Guthrie

britischer Motorradrennfahrer

James „Jimmie“ Guthrie (* 23. Mai 1897 in Hawick, Roxburghshire, Schottland; † 8. August 1937 in Chemnitz) war ein britischer Motorradrennfahrer.

Denkmal in Guthries Heimatstadt Hawick
Guthrie 1934 bei der Junior TT
Jimmie Guthrie während der Isle of Man TT 1936
Sachsenring
Guthrie's Memorial am Snaefell Mountain Course, Isle of Man, im Hintergrund Ramsey.
Plakette an Guthrie's Memorial

Karriere

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Jimmie Guthrie fuhr sein erstes Rennen 1923. Im Jahr 1930 holte er sich seinen ersten Sieg auf einer A.J.S. Von 1931 bis zu seinem Tode 1937 war er Werksfahrer für Norton. Guthrie war ein erfolgreicher Rennfahrer in verschiedenen Klassen, 1935 und 1936 wurde er Europameister in der 500-cm³-Klasse. Im Jahr 1937 konnte er den EM-Titel sowohl in der 350er- als auch in der 500er-Klasse gewinnen. Außerdem war Guthrie sechsmal bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man siegreich.

Tödlicher Unfall

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Guthrie verunglückte am 8. August 1937 beim Rennen um den Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring tödlich. Er stürzte, mit zwei Minuten Vorsprung in Führung liegend, in der letzten Runde im letzten Streckenabschnitt.[1][2][3]

Die Unfallursache wurde nie vollständig aufgeklärt. Drei mögliche Unfallursachen werden in Betracht gezogen: Zwei technische Defekte (Ölverlust oder Bruch der Hinterachse) sowie ein [absichtlicher] Fehler eines deutschen Fahrers. Das Norton-Team von Guthrie nannte einen technischen Defekt als Ursache[3], während Stanley Woods, der ebenfalls am Rennen teilnahm, in einem Interview von 1992 einen deutschen Fahrer als ursächlich bezeichnete.[4][Anm. 1]

Gedenken

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Zwei Gedenksteine erinnern an den Rennfahrer. Am Snaefell Mountain Course auf der Isle of Man, in der Mountain Section kurz nach Ramsey, wo er bei seiner letzten Senior-TT ausschied, errichtete man das Guthrie’s Memorial. Ein weiterer Stein steht an der Unglücksstelle am Sachsenring. In Guthries Heimatstadt Hawick wurde ihm ein Denkmal errichtet. 2003 wurde er in die Scottish Sports Hall of Fame aufgenommen.[5]

Statistik

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Isle-of-Man-TT-Siege
Jahr Klasse Maschine Durchschnittsgeschwindigkeit
1930 Lightweight (250 cm³) A.J.S. 64,71 mph (104,14 km/h)
1934 Junior (350 cm³) Norton 79,16 mph (127,4 km/h)
Senior (500 cm³) Norton 78,16 mph (125,79 km/h)
1935 Junior (350 cm³) Norton 79,14 mph (127,36 km/h)
1936 Senior (500 cm³) Norton 85,08 mph (136,92 km/h)
1937 Junior (500 cm³) Norton 84,43 mph (135,88 km/h)
North-West-200-Siege
Jahr Klasse Maschine Durchschnittsgeschwindigkeit
1934 500 cm³ Norton 80,37 mph (129,34 km/h)
1935 500 cm³ Norton 78,99 mph (127,12 km/h)
1936 500 cm³ Norton 81,28 mph (130,81 km/h)
1937 500 cm³ Norton 82,17 mph (132,24 km/h)

Rennsiege

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(gefärbter Hintergrund = Europameisterschaftslauf)

Jahr Klasse Maschine Rennen Strecke
1930 350 cm³ Norton Großer Preis von Deutschland Nürburgring
1931 350 cm³ Norton Großer Preis von Belgien Spa-Francorchamps
1933 350 cm³ Norton Großer Preis von Belgien Spa-Francorchamps
350 cm³ Norton Spanische TT Castrejana
500 cm³ Norton Spanische TT Castrejana
1934 350 cm³ Norton Spanische TT Circuito de las avenidas de Ensanche
500 cm³ Norton Spanische TT Circuito de las avenidas de Ensanche
1935 500 cm³ Norton Großer Preis der Schweiz Bremgarten
500 cm³ Norton Dutch TT Circuit van Drenthe
500 cm³ Norton Großer Preis von Deutschland Badberg-Viereck
500 cm³ Norton Großer Preis von Belgien Spa-Francorchamps
500 cm³ Norton Ulster Grand Prix Clady Circuit
350 cm³ Norton Spanische TT Circuito de las avenidas de Ensanche
500 cm³ Norton Spanische TT Circuito de las avenidas de Ensanche
1936 350 cm³ Norton Großer Preis der Schweiz Bremgarten
500 cm³ Norton Großer Preis der Schweiz Bremgarten
500 cm³ Norton Großer Preis von Deutschland Badberg-Viereck
500 cm³ Norton Dutch TT Circuit van Drenthe
500 cm³ Norton Großer Preis von Belgien Spa-Francorchamps
1937 350 cm³ Norton Großer Preis der Schweiz Bremgarten
500 cm³ Norton Großer Preis der Schweiz Bremgarten
500 cm³ Norton Großer Preis von Belgien Spa-Francorchamps

Verweise

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Literatur

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  • Gordon Small: Jimmie Guthrie – Hawick's Racing Legend. Hrsg.: Hawick Archeological Society. Hawick 1997.
  • Paul W. Guthrie: Jimmie G. The extraordinary life and tragic death of a Scottish motorcycle racing champion. Germany 2019, ISBN 978-3-9820872-0-7.
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Commons: Jimmie Guthrie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erwin Tragatsch: Berühmte Motorräder. Motorbuch Verlag Stuttgart, 1. Auflage 2000, ISBN 3-613-02038-6. S. 127
  2. L.J.K. Setright: The Guinness Book of Motorcycling. Facts and Feats. 1982, ISBN 0-85112-255-8, S. 57
  3. a b bbc.co.uk Jimmie Guthrie win European Grand Prix 1935 (abgerufen am 21. Juni 2014)
  4. Mick Walker: The Norton Manx. Redline Books, 2005, ISBN 978-0-9544357-9-0, S. 26
  5. Jimmie Guthrie – Scottish Sports Hall of Fame. In: sshf.sportscotland.org.uk. Abgerufen am 26. Oktober 2020 (englisch).

Anmerkungen

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  1. Stanley Woods (vgl. Walker) spricht 1992 von einem „Foul“. Ein nicht namentlich genannter deutscher Fahrer soll Guthrie von der Ideallinie abgedrängt haben. Woods benennt die Unfallstelle als Streckenabschnitt „Heiterer Blick“ mit einer Bergab-Rechtskurve. Gordon Small benennt in seinem 1997 erschienenen Buch Jimmie Guthrie. Hawick's Racing Legend, Hawick Archaeological Society, Kurt Mansfeld als überrundeten Fahrer, der Guthrie von der Strecke gedrängt haben soll. Guthrie soll nach Setright und Tragatsch in der letzten Kurve zu Tode gekommen sein. Der Bericht der BBC erwähnt die „Noetzhold corner“ (Jugendkurve) als Unfallstelle, etwas weiter vom Ziel des 8,6 km langen Linkskurses entfernt. Der Guthrie-Stein befindet sich heute nach dem Streckenabschnitt „Heiterer Blick“, die Ziellinie befand sich damals vor der Queckenberg-Kurve. Vgl. [1]