Haben & Sein:Draußen wird’s bunt!

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(Foto: The North Face)

Der Herbst ist die beste Zeit, um noch mal richtig rauszugehen. Deshalb kommen hier fünf Stilnews für Outdoor-Enthusiasten und Vanlife-Freunde – inklusive Ticket in die Arktis.

Von Anne Goebel, Max Scharnigg, Silke Wichert

Mit Strahlkraft

Klingt alles sehr nach Friede, Freude, Eierkuchen, aber der britische Künstler Yinka Ilori meint es tatsächlich ernst mit der guten Laune, und in dieser Konsequenz funktioniert die Botschaft dann wieder. Die immer bunten, meist verspielten Arbeiten dieses 37-jährigen Londoners – von Installationen über großformatige Drucke bis zu Spielplätzen – beziehen sich auf die Farbwelt seiner nigerianischen Wurzeln und sollen ein Gefühl von „joy and optimism“ verbreiten, um die Leute in diesem Sinne wieder mehr zusammenbringen. Ein bisschen Zusammenhalt kann ja sowohl Großbritannien wie generell Europa gerade nicht schaden, insofern kommt die Kooperation von The North Face mit Ilori genau zur richtigen Zeit. Seine charakteristisch auffälligen Designs finden sich nun auf Daunen- und Shelljacken, Fleece-Oberteilen und -Hosen wieder und sollen auch hier einen „optimistischen Blick“ verbreiten. Worauf ist ja klar, natürlich aufs Wetter, das im Herbst und Winter nicht immer zum Rausgehen einlädt. Sein bestes Werk dabei: eine Fleece-Wendejacke mit leuchtendem Muster in Fuchsia, Grün und Blau auf der einen und schlichtem Blau mit grünen Taschen auf der anderen Seite (thenorthface.de)

(Foto: Dometic)

Cool unterwegs

Die schwedische Firma Dometic hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Outdoor-Leben komfortabler zu machen, und gehört mittlerweile zu den Marktführern, wenn es um Ausstattung für Wohnmobile, Abenteuer und Campingalltag geht. In diesen Kontext passt auch das neueste Produkt des Herstellers – eine mobile Kühlbox namens CFX2, die besonders auf die Ansprüche der Weekend-Warriors und Vanlife-Freunde zugeschneidert sein soll. Die Kühlkiste hat nicht nur ein frisches Äußeres, sondern auch ein im wahrsten Sinne cooles Innenleben – bis auf minus 22 Grad kommt der Kompressor runter, das Ding eignet sich also auch als Stauraum für das Eislager auf der Gartenparty oder bei einer mobilen Bar. Trotz dieser beachtlichen Leistung wurde die Box bewusst sparsam konstruiert, sodass sie sich neben dem normalen Kabelbetrieb auch problemlos mit einer tragbaren Powerstation, mit Akku, betreiben lässt. Ihre Einsatzorte gehen also noch mal über die 12 Volt-Anschlüsse im Camper oder Kofferraum hinaus und sollen die CFX2 zum Beispiel auch auf Festivals oder am Strand zur Begleiterin machen. Erreicht wird diese energiefreundliche Arbeitsweise durch gute Isolierung und schnelles Runterkühlen des Innenraums – die Box schaltet sich selbständig aus, sobald die Zieltemperatur erreicht ist und zieht dann immer nur den Strom nach, der notwendig ist, um das Level zu halten. Eine App hilft bei der Überwachung, einklappbare Griffe helfen beim Transport. Die Kühlbox ist in verschiedenen Volumengrößen erhältlich, Preis ab 545 Euro.

(Foto: Artwerk)

Warmer Schluck

Stilvolle Flachmänner gehören ab einem gewissen Alter zum beliebten Geschenk für Menschen, die sich gerne draußen aufhalten – Wanderer, Angler, Vogelbeobachter. Schließlich, ein wärmender Schluck beim Ansitz oder im Notbiwak kann nicht schaden. Große Frage ist aber, was man denn nun hineinfüllt in die kleine Flasche? Es sollte eine Spirituose sein, die eben jene herzerwärmenden Qualitäten hat, andererseits aber auch ungekühlt schmeckt und sich auch in größerer Runde sehen lassen kann – vielleicht muss man ja eine verirrte Sondengeher-Gruppe erstversorgen? Ein Vorschlag mit anekdotischem Mehrwert wäre da zum Beispiel der neue Brandy, dem sich ein enthusiastischer Brenner im Rheingau verschrieben hat. Weinbrand gehört zwar immer noch zu den beliebtesten Spirituosen in Deutschland, hat aber keinen guten Ruf und war von der allgemeinen Gentrifizierung von Gesöff bislang ausgeschlossen. Das ändert sich jetzt, denn der Brandy von Artwerk ist nicht nur biozertifiziert und mit besonderer Sorgfalt gebrannt, er sieht mit seinem modernen Etikettendesign auch in der Hausbar richtig gut aus. Gebrannt wird er aus ausgewählten Riesling- und Chardonnaytrauben, gelagert in Eichenholzfässern. Seine typische trockenfruchtige Note macht ihn zum eleganten Digestif – oder eben zum angenehmen Durchhalteschluck im Flachmann. Auch für Daheimbleiber eine lohnenswerte Wiederentdeckung für diesen Winter.

(Foto: superfit)

Kleine Abenteuer

Der österreichische Schuhhersteller Superfit ist auf Kinderschuhe für Naturabenteuer spezialisiert und achtet dabei besonders auf den durchdachten Gehkomfort vom ersten Schritt an. Die neue Herbstkollektion bietet zwei überarbeitete Outdoormodelle – das Modell „Groovy“ für die Kleinsten (ab Größe 20) ist trotz solider Profilsohle sehr leicht, bietet eine extra breite Öffnung zum schnellen Reinschlüpfen und hat ein Gore-Tex-Warmfutter. Der schnelle Abtransport von Feuchtigkeit steht bei der Marke aus einem bestimmten anatomischen Grund besonders im Fokus: Kinder haben schon genauso viele Schweißdrüsen an den Füßen wie Erwachsene, aber auf wesentlich kleinerer Fläche verteilt. Für die älteren Kinder (bis Größe 43) stellt Superfit den Trekkingstiefel „Todd“ (Foto) vor, der als robuster Winterstiefel konstruiert und mit einer Zwei-Komponenten-Laufsohle mit starkem Profil auch für Wanderungen bei Schnee und Eis geeignet ist – oder als guter Bremsschuh beim Rodeln.

(Foto: Adam Bove)

Kalt erwischt

Menschen dazu inspirieren, „mehr Zeit in der Natur zu verbringen“, wer würde nicht zustimmen, dass das eine gute Idee ist? Allerdings klingt die Formulierung im Pressetext der schwedischen Bekleidungsmarke Fjällräven, 1960 von dem erfindungsreichen Åke Nordin in dem Städtchen Örnsköldsvik gegründet, etwas irreführend: Mehr Zeit in der Natur, schön und gut – aber es ist eben kein beschaulicher Herbstspaziergang gemeint oder eine harmlose Bergtour, sondern eine 300-Kilometer-Expedition durch die arktische Tundra. Das Projekt „Fjällräven Polar“ will es „20 ganz gewöhnlichen Menschen“ ermöglichen, auf eigenen Hundeschlitten und in Begleitung von Experten durch die Arktis zu steuern, über zugefrorene Seen, durch dichte Kiefernwälder. Die Reise hält Erfahrungen wie Temperaturen von bis zu Minus 30 Grad bereit, wen das neugierig macht: Alles über die Bewerbung findet man unter dem herausfordernd klingenden Schlagwort experience.fjällräven. Der Name der Firma bedeutet auf Deutsch übrigens Polarfuchs.

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