Regionalverkehr Dresden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Regionalverkehr Dresden GmbH
Logo
Basisinformationen
Unternehmenssitz Dresden
Webpräsenz www.rvd.de
Bezugsjahr 31. Dezember 2015
Eigentümer Oberelbische Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz 51 %
Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 49 %
Auflösung 1. Januar 2019 (de jure)

Mitte 2019 (de facto)

Geschäftsführung Uwe Thiele
Verkehrsverbund Verkehrsverbund Oberelbe
Mitarbeiter 299 Busfahrer, 3 Azubis
Umsatz 23,7 Mio. €dep1
Linien
Bus 44
Anzahl Fahrzeuge
Omnibusse 133
Statistik
Fahrgäste 11,9 Mio.
Fahrleistung 8,7 Mio Kilometer
Haltestellen 1723
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe Altenberg, Dippoldiswalde, Dresden, Freital
Logo bis Dezember 2016
RVD-Busse im Betriebshof Ammonstraße am Dresdner Hauptbahnhof
RVD-Busse am Hauptbahnhof Dresden

Die Regionalverkehr Dresden GmbH, kurz RVD, war ein Kraftverkehrsunternehemen in Sachsen. Es betrieb ausschließlich Buslinien bei Dresden im Auftrag des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO). Das Verkehrsgebiet umfasste zuletzt nur noch den früheren Weißeritzkreis im Osterzgebirge. Alle Linien im Norden von Dresden waren bereits früher an andere Betreiber abgegeben worden.

Das Unternehmen in Rechtsform der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) war Ende 2018 zu 51 Prozent im Eigentum der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz (OVPS) und zu 49 Prozent im Eigentum des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Zum 1. Januar 2019 verschmolzen RVD und OVPS zur Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH (RVSOE).[1][2]

Die RVD war wie weitere sächsische Kraftverkehrsunternehmen mittelbarer Rechtsnachfolger der nach 1945 liquidierten, staatlichen Kraftverkehrsgesellschaft Sachsen (KVG Sachsen).

Das Unternehmen wurde als Nachfolger der Sparte Personenverkehr des VEB Kraftverkehr Dresden am 6. Dezember 1991 gegründet. Zur Gründung verfügte die RVD GmbH über 168 Omnibusse, darunter 40 Gelenkbusse.[3] Der Weißeritzkreis als ehemaliger Alleineigentümer des Verkehrsunternehmens verkaufte 51 % der Regionalverkehr Dresden GmbH an die DB Regio AG.

RVD-Fahrzeuge waren silbrig, unten mit einem rot-blauen Streifen abgesetzt. Etwa ab 2008 wurden die Fahrzeuge in weiß oder rotfarbig, wie auch andere Busse des DB-Konzerns, ausgeliefert.

Liniennetzentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen August und Dezember 2008 verkehrten die Linien 208 (Pirna – Dippoldiswalde) und 211 (Pirna – Freital) gemeinsam mit der OVPS. Jedoch waren die Fahrgastzahlen deutlich unter den Erwartungen geblieben, sodass am 23. Dezember 2008 die letzten Fahrten durchgeführt wurden.[4] Im Juni 2013 eröffnete die Regionalverkehr Dresden GmbH einen neuen Betriebshof in Altenberg.

Am 16. Februar 2014 führte die RVD GmbH zusammen mit der DVB AG das neue Liniennetz Freital ein.[5] Zum 1. Januar 2018 wurden insgesamt 19 Linien an andere Verkehrsunternehmen abgegeben. Fünf Linien werden seitdem von der Verkehrsgesellschaft Meißen und 14 Linien von Regionalbus Oberlausitz betrieben.[6] Für den Regionalverkehr Dresden wurde dabei sichergestellt, im eigenen Bediengebiet eine Direktvergabe erhalten zu können.

Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bemühte sich ab der Kreisreform, in welcher der Weißeritzkreis mit dem Altkreis Sächsische Schweiz verschmolzen wurde, das Unternehmen komplett zu übernehmen. In diesem Zuge sollte der regionale Busverkehr im Landkreis, der seinerzeit im Altkreis Sächsische Schweiz von der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz betrieben wurde, vereinheitlicht werden, um damit auch eine sonst in zeitlicher Nähe notwendige Ausschreibung des Regionalverkehrs zu umgehen. Das Vorhaben scheiterte lange an der Deutschen Bahn, die ihre Anteile nicht verkaufen wollte.[7] Im Sommer 2016 wurde bekannt, dass sich die Bahn nach einiger Zeit zu Verhandlungen bereiterklärt hatte. Die Übernahme wurde vom Kreistag beschlossen, der zugehörige Vertrag konnte Ende September 2017 endgültig besiegelt werden. Rechtsgültig wurde dieser am 1. Januar 2017, seitdem gehörten die Anteile und somit auch das Unternehmen der OVPS.

Das Bahnlogo war seit dem Eigentümerwechsel aus dem Logo der RVD GmbH verschwunden, das Liniennetz wurde zunächst beibehalten. Es war aber angedacht, den Fokus auf den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zu legen und die Linien in den anderen Gebieten den jeweiligen Landkreisen zu überlassen.[8][9]

Beide Unternehmen, die zusammen über 232 Busse verfügten und 565 Mitarbeiter beschäftigten (Stand 2018), blieben vorerst parallel bestehen.[10] Dem folgte die Fusion mit der OVPS und zwar durch Verschmelzung der ehemaligen Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz (OVPS) (aufnehmende Gesellschaft) und des Regionalverkehr Dresden (RVD) (übertragende Gesellschaft) mit Wirkung zum 1. Januar 2019 unter Umbenennung der OVPS in RVSOE.[11] Seit 1. Januar 2019 ist die Firma erloschen.

Insgesamt bot die RVD GmbH im ÖPNV 40 Buslinien an (Stand 2018). Die bis 2016 betriebenen Fernbuslinien wurden gemeinsam mit verschiedenen Unternehmen innerhalb des BLB-Verbundes angeboten. Das ÖPNV-Liniennetz umfasste 2006 km.

Die RVD-Linie mit den höchsten Fahrgastzahlen war die Freitaler Stadtbuslinie A.[12]

Stadtverkehr Freital

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Linie Verbindung
A Dresden-Löbtau – Potschappel – Deuben – Coßmannsdorf – Somsdorf / Pfaffengrund
B (wird zur / kommt als Linie 66) – Dresden-Coschütz – Burgk – Deuben
C Pesterwitz / Saalhausen – Zauckerode – Potschappel – Deuben – Hainsberg
D Oberhermsdorf – Kleinopitz – Weißig – Deuben – Potschappel – Birkigt – Kleinnaundorf – Bannewitz
E Wilsdruff – Braunsdorf – Wurgwitz – Zauckerode – Deuben – Raschelberg
F Dresden-Gompitz – Kesselsdorf – Wurgwitz – Zauckerode – Deuben – Niederhäslich – Possendorf – Kreischa – Dresden-Prohlis – Dresden-Dobritz

Regionalverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Linie 398 verkehrte im internationalen Verkehr von Dresden bis Teplice. Es wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, auch angesichts des demographischen Wandels die Angebote aufrechtzuerhalten und selbst Kleinstsiedlungen nicht vom ÖPNV abzuhängen. Die Linien 333, 348 und 388 verkehrten seit 10. Juni 2018 als PlusBusse, die betroffenen Linien waren mit einem Plus hinterlegt. Seit 9. Dezember 2018 verkehrte die Linie 360 ebenfalls als PlusBus.[13]

Linienübersicht des regionalen Busverkehrs:

Linie Verbindung
+333 Dresden-Zentrum – Dresden Hbf – Kesseldorf – Wilsdruff – Mohorn – Hetzdorf
336 Wilsdruff – Limbach – Helbigsdorf – Herzogswalde
337 Dresden-Gompitz – Kesselsdorf – Oberhermsdorf – Weißig/Wurgwitz – Zauckerode – Saalhausen
343 Tharandt – Edle Krone – Dorfhain – Klingenberg
344 Freital-Deuben – Tharandt – Grumbach – Wilsdruff
345 (Freital-Deuben –) Tharandt – Kurort Hartha – Fördergersdorf
347 Possendorf – Rabenau – Oelsa – Karsdorf
+348 (Freital-Deuben-) Weißeritzpark – Rabenau – Oelsa – Karsdorf – Dippoldiswalde
351 Ortsverkehr Bannewitz: Wendeplatz – Cunnersdorf – Boderitz – Nöthnitz – Rippien – Goppeln – Gaustritz
352 Dresden-Zentrum – Dresden Hbf – Boderitz – Bannewitz – Possendorf
353 (Dresden-Kleinzschachwitz −) Dresden-Prohlis − Bannewitz – Possendorf 
+360 Dresden-Zentrum – Dresden Hbf – Bannewitz – Possendorf – Dippoldiswalde – Schmiedeberg – Kurort Kipsdorf – Kurort Altenberg – Zinnwald 
361 Stadtverkehr Dippoldiswalde: DW-Nord, Am Gymnasium – Markt – Busbahnhof – Süd – Ulberndorf
362 Dippoldiswalde Nord – Busbahnhof – Reichstädt Wendeplatz
363 Tharandt – Kurort Hartha – Grillenburg – Klingenberg
365 Schmiedeberg – Hennersdorf – Hartmannsdorf – Frauenstein – Hermsdorf – Seyde
366 Früh: Dresden-Zentrum – Dresden Hbf – Gittersee – Kleinnaundorf – Bannewitz – Hänichen – Possendorf

Nachmittag: Possendorf – Hänichen – Bannewitz – Kleinnaundorf – Gittersee – Dresden Hbf – Dresden-Zentrum

367 Kurort Kipsdorf – Schellerhau – Kurort Altenberg – Zinnwald – Geising
368 Glashütte – Bärenstein – Lauenstein – Liebenau – Fürstenau – Geising – Kurort Altenberg
369 Dippoldiswalde – Kurort Kipsdorf – Oberbärenburg – Falkenhain – Glashütte
370 Dippoldiswalde – Schmiedeberg – Falkenhain – Oberbärenburg – Kurort Altenberg
372 Heidenau − Dohna − Glashütte
373 Kurort Altenberg – Rehefeld – Hermsdorf
374 Ski- und Wanderbus: Zinnwald – Kurort Altenberg – Oberbärenburg – Kipsdorf – Schellerhau
375 Beerwalde / Paulsdorf – Ruppendorf – Klingenberg – Höckendorf – Borlas
376 Dippoldiswalde – Seifersdorf – Borlas – Rabenau – Freital-Deuben
378 Schmiedeberg – Hennersdorf – Schönfeld – Hermsdorf
379 Ruppendorf – Klingenberg – Pretzschendorf – Hartmannsdorf – Frauenstein
380 Dippoldiswalde – Reichstädt – Ruppendorf – Beerwalde – Pretzschendorf
382 Dippoldiswalde – Reichstädt – Ruppendorf – Höckendorf – Edle Krone – Tharandt / – Dorfhain
385 Glashütte – Börnchen – Liebenau – Lauenstein – Geising
386 Dresden-Dobritz – Dresden-Prohlis – Kreischa – Reinhardtsgrimma – Glashütte
387 Dippoldiswalde – Frauendorf – Reinhardtsgrimma
+388 Dippoldiswalde – Niederfrauendorf – Glashütte
389 Dippoldiswalde – Reinhardtsgrimma – Schlottwitz − Glashütte
398 Kurort Altenberg – Zinnwald – Teplice (ČZ)
Commons: Regionalverkehr Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Sächsische Zeitung: Neues Busunternehmen für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge, 20. Juni 2018
  2. Verschmelzungsvertrag, Abschnitt B, §§ 1 und 5, abgerufen am 7. Juli 2019.
  3. Monika Dänhardt: Von der Kunststoffklasse zum Polsterluxus. In: Sächsische Zeitung, 23. Juni 2012
  4. Die Buslinien von Pirna nach Freital und Dipps werden eingestellt. In: Sächsische Zeitung, 20. Dezember 2008
  5. "Neuer" Stadtverkehr in Freital. In: http://www.rvd.de/rvd/view/aktuell/news/news_2011.shtml
  6. Gleiche Linie – Neuer Kontakt. Archiviert vom Original am 4. Januar 2018; abgerufen am 24. März 2024 (Pressemeldung Verkehrsverbund Oberelbe).
  7. Bahn will RVD-Anteile nicht verkaufen. In: Sächsische Zeitung, 20. Juli 2015
  8. Landkreis will das Bus-Monopol. In: Sächsische Zeitung, 29. Juni 2016 [1]
  9. Übernahme von Busfirma fast perfekt. In: Sächsische Zeitung, 23. September 2016 Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sz-online.de
  10. Neues Busunternehmen für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge, Sächsische Zeitung (Ausgabe Pirna) vom 20. Juni 2018
  11. Verschmelzungsvertrag, Abschnitt B, §§ 1 und 5, abgerufen am 7. Juli 2019.
  12. Anett Heyse: Neue Buslinien und mehr Haltestellen. In: Sächsische Zeitung, 22. November 2009
  13. Das Plus zum Zug - der PlusBus startet | VVO-Navigator - Ihr Mobilitätsportal für Dresden und die Region. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juli 2018; abgerufen am 12. Juli 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vvo-online.de